Jumper (englisch für „Springer“) ist ein Actionfilm von Regisseur Doug Liman aus dem Jahr 2008. Das Drehbuch schrieben David S. Goyer, Jim Uhls und Simon Kinberg basierend auf dem gleichnamigen Roman von Steven Gould.
Handlung
Der 15-jährige David Rice bricht durch die Eisdecke eines zugefrorenen Flusses. Kurz vor dem Ertrinken findet er sich plötzlich auf dem Boden der Schulbibliothek wieder, noch immer nass und ohne zu wissen, wie er dort hin kam. Am Abend kommt er nach Hause, wo sein Vater ihn bis in sein Zimmer verfolgt und ihn wegen der Verspätung zur Rede stellen will. Da passiert es ihm wieder. Er kommt erneut in der Bibliothek zu sich und entdeckt, dass er die Fähigkeit zur Teleportation besitzt. Er gehört, wie sich herausstellt, zu den Jumpers, die von den Paladinen, religiösen Fanatikern, seit dem Mittelalter gejagt werden.
David, dessen Mutter ihn verlassen hat, als er fünf Jahre alt war, und der daher mit seinem Vater zusammenwohnt, verlässt seine Heimatstadt, nicht ohne jedoch vorher Millie, einer Klassenkameradin, eine Nachricht zu hinterlassen. Er wird allgemein für tot gehalten. So kann er in New York ein neues Leben anfangen, das er mit diversen Diebstählen finanziert. Seine Fähigkeit ermöglicht es ihm, sich unbemerkt Zutritt zu den Tresorräumen großer Banken zu verschaffen.
Acht Jahre, nachdem David nach New York gegangen ist, taucht der Paladin Roland bei ihm auf, der ihn seit Davids erstem Einbruch vor acht Jahren sucht. Roland verwickelt ihn in einen Kampf und verhindert mithilfe von Stromstößen, dass David „jumpen“ kann. David entkommt nur knapp und flieht in seine Heimatstadt, wo er seine Jugendfreundin Millie aufsucht. Mit ihr zusammen reist er auf konventionelle Weise nach Rom. Als die beiden dort das Kolosseum besichtigen, trifft David auf einen anderen Jumper, Griffin. Dieser klärt David über die Jumper, die Paladine und den Jahrhunderte alten Krieg zwischen den beiden Gruppen auf. Da die Jumper nach Ansicht der Paladine eine Bedrohung für die Menschheit darstellen, werden alle, die von ihnen gefasst werden, auf der Stelle liquidiert. Häufig schrecken die Paladine zudem nicht davor zurück, auch die nahen Angehörigen präventiv zu beseitigen. David und Griffin werden im Kolosseum von zwei Paladinen attackiert. David und Millie können fliehen, werden aber von der italienischen Polizei verhaftet. Während des anschließenden Verhörs begegnet David seiner verschollenen Mutter, die ihm zur Flucht verhilft. David trennt sich am Flughafen von Millie, um sie vor den Paladinen zu schützen.
David sucht Millie kurz nach ihrer Ankunft in ihrer Wohnung auf, und kurze Zeit später stürmen die Paladine das Haus. David offenbart Millie seine Fähigkeit und teleportiert sich mit ihr in den Unterschlupf von Griffin.
Den Paladinen gelingt es, David und Millie zu Griffins Versteck zu folgen. Hierfür bedienen sie sich einer Maschine, die in der Lage ist, die Jumpscars – Risse im Raum, die nach einem Jump für kurze Zeit entstehen – offen zu halten und selbst zu benutzen. Nach einem heftigen Kampf in der Wüste kann Griffin die Maschine durch einen Jump holen. Kurz bevor sich der Riss jedoch schließt, können die Paladine noch Millie in ihre Gewalt bringen.
Griffin will die Paladine mit einer Bombe töten. Da David aber um das Leben von Millie fürchtet, versucht er, Griffin von seinem Vorhaben abzuhalten. Zwischen den beiden Jumpern entsteht ein wilder Kampf, und es gelingt David, Griffin in eine umgefallene Starkstromleitung in Tschetschenien zu stoßen, wodurch dessen Kräfte blockiert werden. David teleportiert sich zu Millies Wohnung, wo er sofort von den Paladinen festgenagelt wird. Schließlich schafft er es, sich trotz der Stromstöße zu befreien, indem er Millies komplettes Appartement in einen Fluss teleportiert. Er rettet sich und Millie in die Highschool-Bibliothek, aber auch Roland wird mit in die Bibliothek teleportiert. David bringt ihn in eine hoch gelegene Höhle auf dem Grand Canyon Horse Shoe Bend und lässt ihn dort mit den Worten „Sie hätten auch bei den Haien landen können.“ zurück.
Am Ende des Films besucht David seine Mutter. Sie erklärt ihm, dass sie eine Paladin sei und sie ihn als Kind im Alter von fünf Jahren hätte verlassen oder töten müssen, als sie bemerkt habe, dass er ein Jumper sei. Daraufhin gibt sie David einen Vorsprung und er verlässt ihr Haus. Der Film endet mit einem gemeinsamen Jump von David und Millie.
Hintergrund
Doug Liman wurde Ende des Jahres 2005 mit der Regie des Films beauftragt. Ursprünglich war eine Filmtrilogie geplant. Für die Rolle von David Rice war zuerst Tom Sturridge vorgesehen.
Der Film wurde unter anderen in New York City, Michigan, Toronto, Mexiko, Paris, Prag, Rom, Tokio, Dubai und in Ägypten gedreht. Seine Produktionskosten betrugen 85 Millionen US-Dollar. Die Premiere fand in den USA, Australien, Mexiko, Russland und in einigen anderen Ländern am 14. Februar 2008 statt. Der deutsche Kinostart war am 27. März 2008. Ein auf der Handlung des Films beruhendes Videospiel wurde am 12. Februar 2008 für Xbox 360 und andere Konsolen veröffentlicht, von den Kritikern jedoch als viel zu kurze und gleichzeitig unglaublich eintönige Qual beschrieben. Insgesamt sei es eines der schlechtesten Konsolenspiele überhaupt.
Während der Dreharbeiten kam der 56-jährige Bühnenbildner David Ritchie bei einem Unfall ums Leben.
Kritiken
Daniel Kothenschulte schrieb in der Frankfurter Rundschau vom 27. März 2008, die „Primitivität“ des verwendeten Stopp-Tricks verleihe dem Film „seinen besonderen Charme“. Der Film sei wegen seiner „ungezügelten Anarchie […] sinnlos, aber eben dadurch auch hemmungslos“.
film-dienst schrieb, der „nur zu Beginn ideenreiche Actionfilm“ sei lediglich für ein jugendliches Publikum geeignet. Er würde sich „in seinen vielen Ortswechseln und Spezialeffekten“ verlieren und vollends an „seinem unlogischen Ende“ ermüden.
TV Spielfilm urteilt, Doug Liman würde alle Actionregister ziehen, „aber es hilft nichts: Die Story bleibt sinnfrei, spannungsarm und wird durch die chemiefreie Romanze zwischen Davey und Millie […] runtergezogen.“
cinema.de sieht durchaus die gute Idee, hält sie aber für „einfallslos umgesetzt“ und bezeichnet den Film als „langatmiges und krampfhaft auf Schauwerte abzielendes Spektakel.“ Einziger Lichtblick sei Jamie Bell.
Literatur
Steven Gould: Jumper. TOR, New York 1992, ISBN 0-312-85272-X, 344 S. (bislang existiert keine deutsche Übersetzung)
Offizielle deutsche Website
Offizielle Website und Trailer (englisch)
Quelle:
Wikipedia - Jumper