Hab mir neulich den neuen Film mit Tom Cruise angeschaut:
Also nur mal so kurz Vorweg: Ich persönlich halte Tom Cruise - natürlich soweit ich das beurteilen kann - für ein ausgemachtes Arschloch bis Schwachmaten, als Schauspieler schafft er es trotzdem und für mich durchaus immer wieder überraschend, mich zu überzeugen. Auch Grade wegen seiner oftmals durchaus selbstironischen Art -- mag diese nun Masche sein, oder nicht.
Trotzdem bin ich bisher noch nie auf die Idee gekommen, mir einen seiner Filme auch im Kino anzuschauen. Da ich aber über Edge Of Tomorrow in einem Podcast einiges Gutes gehört habe und ich die letzte Woche Urlaub hatte, dachte ich mir, okay, den schaust du dir mal an. Ich bin jetzt weder positiv überrascht, noch enttäuscht worden, sondern hab ziemlich genau das bekommen, was ich anhand des Podcasts erwartet hatte: Einen gut gemachten, actionreichen Science Fiction Film, mit halbwegs origineller Grundidee und einer ordentlichen Portion Humor. Grade für mich als Videospielfan war die Art, wie die Idee mit den Zeitsprüngen a la 'Und täglich grüßt das Murmeltier' eingesetzt war, besonders interessant: man stirbt lernt dadurch hinzu und beginnt den Level so oft neu, bis man ihn geschafft hat. Auch die leichten Manga / Anime Anleihen (der Film beruht, so weit ich weiß auf einem Manga) sind in einem amerikanischen Blockbuster durchaus erfrischend. Gelungen war ebenfalls die Ausstattung, so sehen zum Beispiel die Kampfroboter-Anzüge glaubhaft abgenutzt aus und auch das Design der Aliens war okay. Grade diese waren zwar erkennbar CGI, aber dafür wirklich mal 'anders', schwer zu beschreiben...
Auch die 3D-Effekte waren okay, hätten für mich aber jetzt nicht unbedingt sein müssen. Denke, der Film hätte auch in 2D nicht an Wirkung verloren.
Die Charaktere waren gut geschrieben und gespielt, so dass man sich für sie emotional engagiert,auch wenn die meisten Figuren weit hinter Tom Cruise und seiner Partnerin Emily Blunt zurück bleiben. Emily Blunt spielt die „Full Metal Bitch“ (coole Bezeichnung, wie ich finde – vielleicht auch ein Homage an den Film 'Aliens', da sie ja in einem durchaus ähnlichen Roboteranzug steckt
wie Ripley, als diese gegen den Mutter-Alien antritt und die inzwischen ikonischen Worte „Get away from her, you bitch“ sagt...?). Sie, also Emily Blunt jetzt, schafft den Spagat zwischen Weiblichkeit und knallharter Kämpferin ganz gut darzustellen.
Und klar gab es ein paar kleine Logik-Fehler (zumindest sind mir keine größeren aufgefallen) und über das Ende kann man sich durchaus auch streiten, aber insgesamt finde ichden Film mehr als gelungen. Solch gute Sci-Fi Filme gibt es meiner Meinung nach in den letzten Jahren (bis auf die beiden neuen Star Trek Filme natürlich) leider viel zu wenig. Und es wäre zu hoffen, dass
dieser Film ein größerer Erfolg an den Kino-Kassen wäre, als er meines Wissens nach ist, damit es in Zukunft ggf. mehr Filme der Art gibt.
Bleibt noch zu sagen, für mich eine eindeutige Empfehlung, zumindest für alle, die auf Sci-Fi und Action stehen.