Fanstory 8.0

  • Tera seufzte zufrieden und rieb sich die schmerzenden Handgelenke. Er wollte gerade über den bewusstlosen Italiener steigen, als er etwas hörte. Gedämpfte Stimmen, sehr leise und schwach.
    „Genau das ist das Problem. Unter Umständen kann es passieren, dass die Tür dann endgültig zu ist.“
    „Nur so aus reiner Neugier: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier nach dem Kurzschluss nicht mehr rauskommen?“
    Tera bückte sich, durchsuchte eilig die Taschen des Italieners und brachte nur wenige Augenblicke später einen Schlüsselbund mit einigen Schlüsseln zum Vorschein.
    „Also rein rechnerisch würde ich auf eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent tippen, dass danach gar nichts mehr geht.“
    „Das klingt gut.“
    „Oh.“
    Tera lief zu der Stahltür und begutachtete das Schloss. Ein Standardschloss. Er probierte den erstbesten Schlüssel. Aber er passte nicht
    „Nur vierzig Prozent Erfolgschance?“
    Tera probierte den Zweiten Schlüssel. Passte auch nicht.
    „Ja. Nach meinen Berechnungsschätzungen. Keine Ahnung ob das stimmt.“
    Er probierte den dritten Schlüssel
    „Probieren wir es aus.“
    Der vierte Schlüssel passte auch nicht.
    „Wawarte mal! Ich will nicht das restliche Leben hier drinnen vergammeln.“
    Wasser plätscherte.
    „Sollten wir das nicht noch mal überdenken?“
    „Gute Idee. Spontan so etwas zu machen kann böse ins Auge gehen.“
    „Vierzig Prozent ist eine Gute Chance.“
    Der fünfte Schlüssel passte. Tera drehte den Schlüssel herum und öffnete die Tür. Vor ihm war eine Weitere Tür im Weg. Diesmal ein elektronisches Schloss mit Codeschlüssel. Von der Sorte gab es nur einen einzigen am Schlüsselbund.
    „Ja. Das mag sein. Aber sechzig Prozent wäre irgendwie…“
    „.beruhigender.“
    „Jetzt macht euch mal nicht ins Hemd!“
    Tera steckte den Schlüssel ins Schloss und wollte umdrehen, als es plötzlich im Schloss knisterte, dann sprang ein Funke vom Schloss auf seine Hand und gab ihm einen saftigen Stromschlag, die Handmuskeln verkrampften sich, als der Strom durch das Gewebe floss und seine Finger bogen sich in alle Himmelsrichtungen. Tera taumelte mit einem lauten „JAAAAUTSCH!“ zurück, stieß gegen die erste Stahltür und rutschte an der Stahlfläche entlang auf den Boden.
    Eine ganze Weile starrte er mit weit aufgerissenen Augen seine Finger an, die an einigen Stellen schwarze Punkte auf der Haut hatten. Sein gesamter linker Arm war taub und zitterte. Tera wartete, bis sich seine überreizten Nervenbahnen von dem Stromschock erholt hatten und er wieder ansatzweiße etwas Spüren konnte, dann stand er umständlich auf und betrachtete misstrauisch den Schlüssel.
    „Hallo?“ fragte jemand von der anderen Seite der Tür.
    „Ist da wer?“
    „Ja. Und dieser jemand wurde gerade mit 230 Volt gegrillt!“ antwortete Tera gereizt und überlegte, wie er die Tür aufsperren konnte, ohne den Schlüssel zu berühren.
    „Mann Goofan! Ich hab dir gesagt, das geht ins Auge!“ rief jemand, der sich wie Mufuß anhörte.
    „Nicht ins Auge! In die Hand!“ verbesserte Tera Mufuß und griff vorsichtig nach dem Schlüssel. Der erwartete Stromschlag blieb aus. Er drehte den Schlüssel herum, drückte die Türklinke runter und öffnete die Stahltür.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Ich hörte entfernte Stimmen, weit weg, wie in einer riesigen Steinhalle.
    Befinden uns an der östlichen Grenze Colorados. Bleibe auf Kurs Richtung Kansas. Over
    „Verstanden. Flug 3, Lagebericht!“
    Negativ. Wir haben nichts entdeckt und haben keinen Sprit mehr. Kehren zurück zur Basis.“
    „Alles klar. Tankteam, fertig machen zum Tanken.“
    Wir sind bereit.“
    Ich drehte den Kopf zur Seite, öffnete die Augen einen Spalt breit und versuchte etwas zu erkennen, aber ich sah nur unscharfe und verschwommene Umrisse.
    Hier Flug 1. Keine Ergebnisse und leerer Tank. Wir sind hier fertig und kommen zurück.“
    „Ok.“
    Ich wischte mir über die Augen und blinzelte ins grelle Gegenlicht. Langsam wurden die Umrisse schärfer und ich konnte Personen erkennen, die mit Headsets vor Computern saßen.
    „Flug 8 und 9, fertig machen zum Starten.“
    Flug 8 startbereit. Over.
    Rodger. Flug 9 bereit zum Abheben.“
    „Starterlaubnis erteilt. Ausschwärmen Richtung Durango. Koordinaten 37°15’11,18“N und 107°54’26,86“ W.
    Verstanden. Sind auf dem Weg.
    Ich atmete tief durch, dann stützte ich mich auf die Ellebogen und richtete mich langsam auf. Ich lag auf einem Sofa, das in der Ecke eines riesigen Raumes stand.
    „Endlich bist du wieder wach.“ Stellte hinter mir jemand trocken fest. Ich drehte mich langsam um und erkannte E36, zwar immer noch etwas unscharf, aber ich konnte ihn erkennen.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Hab ich Schädelbrummen“ Murmelte ich und blickte mich um.
    „Wie lange war ich weg?“
    „Fast einen halben Tag. Der Visagentyp hat ja ganz schön abgefertigt.“
    „Ach, hör bloß auf. Der ist nur so gut drauf, weil er auf Rachefeldzug ist. Wenn er keinen Grund hätte, würde der auf der Intensivstation liegen.“ Antwortete ich etwas schwerfällig und stand vorsichtig auf.
    „Wegen dir?“
    „Nein. Erinnerst du dich an die Breaking-News mit der Explosion in Venedig?“
    „Das mit der zerfetzten Jacht und den zehn Millionen?“
    „Genau. Die Frau, die dabei umgekommen ist, war seine Freundin.“
    „Aber haben die nicht gesagt, ihr Freund wurde schwer verletzt?“
    „Das haben sie. Der Kerl ist nur noch wegen einem Grund am Leben. Er will Rache. Er hat gedacht wir hätten Brown umgebracht und hätten so seine Freundin getötet. Wegen der Pulskopplung. Und deswegen hat er das Festival platzen lassen.“
    „Warte! Du willst mir erzählen, ein schwer verletzter, liebeskranker und rachsüchtiger Vollidiot hat dieses Chaos veranstaltet? Der kann dir doch viel erzählen!“
    „E36, ich habe sein Gesicht gesehen…falls man das noch so nennen kann. Dieser Mensch müsste eigentlich auf der Intensivstation liegen.“
    „Das hast du schon mal gesagt.“
    „Mir egal. Brown hatte anscheinend einen Partner, der ihm den Gewinn vom Deal nicht gönnen wollte.“
    „Wieso hatte? Ist der gute Mann tot?“
    „Brown ist tot. Sein Dealpartner hat ihn im Krankenhaus umgebracht.“
    „Du meinst den Chinesen, der aussah wie Li?“
    „Genau den.“
    „Großartig.“
    „Wieso?“
    „Weil irgendwie alles schief läuft! Der Fluchthelikopter wurde kurz nach dem Start abgeschossen.“
    Mir gefror das Blut in den Adern.
    „Abgeschossen?“ wiederholte ich leise.
    „Was ist AnnaSophia und den Jungs?“
    „Die leben alle noch. Aber von AnnaSophia fehlt jede Spur und alle anderen haben irgendein Serum gespritzt bekommen und wissen ab dem Zeitpunkt, ab dem sie in den Helikopter eingestiegen sind, nichts mehr.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Wir schlenderten den Gang zwischen den Computerreihen durch und ich seufzte.
    „Wie ist der Vogel abgeschossen worden? Ein Sprenggeschoss?“
    „Nein. Das hätte die gesamte Maschine zerlegt. Ein Scharfschütze hat gezielt auf die Hydraulik geschossen. Vermutlich vom Festivalgelände aus.“
    „Der Schütze war auf dem Gelände?“
    „Ja. Dominator hat einen Funkspruch gemacht, aus welcher Richtung die Schüsse kamen. Der Schütze muss hinter Basti und Timm positioniert gewesen sein, sonst hätten E36 und Anastasia ihn sehen können.“
    „Habt ihr Patronenhülsen gefunden?“
    „Jede Menge sogar, um das ganze Areal herum verteilt.“
    „Welche Waffe?“
    „Sehr Wahrscheinlich eine Dragunow-Modifikation, 308 Winchester. Den Auswertungen aus dem Labor zufolge wurden die Schüsse definitiv alle von derselben Waffe abgefeuert.“
    „Dann war außer dem Visagentyp noch eine Partei anwesend, die AnnaSophia töten wollte.“ überlegte ich, während wir auf die Tür zuhielten.
    „Wieso das?“
    „Nachdem wir uns mit AnnaSophia über die Hintertreppe von der Bühne aus dem Staub gemacht hatten, wurde BullTech von vorne von einem Geschoss getroffen. Praktisch gleich danach stand der Visagentyp hinter uns.“
    „Und wer war der geheimnisvolle Dritte?“
    „Vielleicht Browns Komplize. AnnaSophia und ich haben Brown einige Schwierigkeiten gemacht und sind gefährliche Zeugen.“
    „Vorsichtsmaßnahme?“
    „Kann ich mir vorstellen. Lieber zwei Menschen weniger, als zwei potentielle Aussagen mehr.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Der Duft von unzähligen Blumenarten schlug AnnaSophia entgegen, als sie aus dem Wagen gezogen wurde, mit dem sie entführt worden war. Nach der langen Fahrt in dem stickigen Wagen rief der süße Geruch in ihr Übelkeit hervor und AnnaSophia unterdrückte einen Brechreiz.
    Der Fahrer, ein plumper, untersetzter Mann, wies wortlos auf die kleine Treppe, die zum Eingang des Anwesens führte. AnnaSophia kannte das Gebäude. Es hatte damals Li gehört, es war sein zweiter Wohnsitz gewesen. Und jetzt gehörte es jemandem, der genauso auf sie aus war, wie damals Li. AnnaSophia schnaubte und lief über den Kiesweg zum Haus, in dessen Fassade noch einige Einschusslöcher des ASRSG-Angriffes steckten. Genau dort, wo jetzt das Entführerauto stand, hatte damals der Helikopter gestanden, den E35 dann mit extrem viel Glück auf die andere Seite des Canyons manövriert hatte.
    „Jetzt geh schon!“ brummte der Fahrer und gab AnnaSophia einen Schubs Richtung Treppe.
    „Wem gehört das Haus?“ fragte AnnaSophia, während sie weiterging.
    „Wenn du an deinem jungen Leben hängst, stellst du solche Fragen besser nicht.“
    „Ich habe die Frage aber gestellt.“ Antwortete AnnaSophia, ohne sich um die 08/15-Antwort zu kümmern.
    „Halt den Mund und geh weiter.“
    AnnaSophia wollte erneut nachstochern, aber bevor sie Luft holen konnte, bekam sie einen Stoß in den Rücken, der ihr den Atem raubte, sie stolperte vorwärts und fiel auf die unterste Stufe der kleinen Treppe.
    „Dummes Mädchen, du weißt nie, wann es Zeit ist, den Mund zu halten!“ schimpfte der dicke Mann und ging an ihr vorbei, die Treppe hoch. Der Beifahrer, ein großer und hagerer Mann, war inzwischen auch aus dem Wagen ausgestiegen und ging auf AnnaSophia zu.
    „Hör zu, Miss. Am besten hältst du den Mund und machst keine Zicken.“
    Der hagere Mann zerrte sie auf die Beine, die Treppe hoch und durch die Tür ins Haus.
    AnnaSophia wurde den Gang entlang zu einer Treppe und nach unten in den Keller geführt. Vor einer Stahltür blieben sie stehen, der Mann öffnete die schwere Tür und schubste AnnaSophia weiter, durch die zweite Stahltür, die trotz ihres modernen Schlosses nur mit einem Fahrradschloss abgesperrt wurde, in einen Raum mit blanken Betonwänden.
    „Ich wünsche einen schönen und angenehmen Aufenthalt. Für Extrawünsche stehen wir jederzeit nicht zu Verfügung. “
    Die Tür fiel ins Schloss und AnnaSophia hörte, wie das Fahrradschloss gegen den Stahl klapperte, als es abgesperrt wurde, dann fiel auch die zweite Tür zu und bedrückende Stille machte sich breit.
    (Fortstetzung folgt 8) )

  • Der Rotor eines Helikopters knatterte, dann landete der Fluchthelikopter auf der kleinen Wiese, Dominator nahm das Headset ab und sprang behände aus dem Hubschrauber.
    „Ich habe gehört, ihr habt Probleme?“ fragte der junge Profipilot und blickte sich um.
    „Asrloverock ist im Gesicht verletzt und bewusstlos. Außerdem haben wir den Schützen erwischt, der hier herumgeballert hat.“ Antwortete BullTech und deutete auf Asrloverock.
    Zusammen hoben Dominator und BullTech den Bewusstlosen in den Helikopter.
    „Alle einsteigen, wir müssen uns beeilen.“ Drängte Dominator.
    „Und was wir aus dem Visagentyp?“ fragte Kingwitty und drehte sich in die Richtung, in der er ihn zuletzt am liegen gesehen hatte, aber der Visagentyp war weg.
    „Scheiße!“
    „Wo ist der hin?“ fragte AnnaSophia verblüfft und sah sich um, aber von ihm fehlte jede Spur.
    „Egal, wir bringen jetzt AnnaSophia hier weg.“ Bestimmte Dominator und stieg in das Cockpit. AnnaSophia, BullTech und Kingwitty stiegen in den Helikopter. Als E35 einsteigen wollte, wurde er plötzlich von einer Hand zurück gerissen. E35 rief etwas und bedeutete Dominator, zu starten.
    „Nein! E35, komm mit!“ rief AnnaSophia und wollte aussteigen, um E35 zu helfen, aber Kingwitty hielt sie zurück, zog die Schiebetür zu und Dominator startete den Motor.
    „Lasst mich raus!“ rief AnnaSophia und sprang auf, aber BullTech und Kingwitty hielten sie fest und drückten sie auf den Sitz.
    „AnnaSophia! Er macht das deinetwegen, also sorg auch dafür, dass das, was er für deine Sicherheit tut, nicht um sonst ist, und bring dich nicht künstlich in Schwierigkeiten!“
    „Achtung, Tower. Hier 13HH11 75Z. Benötigen sofortige Starterlaubnis. Es handelt sich um einen Notfall, wiederhole, ein Notfall.“ Redete Dominator den Stadtart ins Mikro.
    „Flugerlaubnis für 13HH11 75Z verweigert.“
    Dominator zog den Hebel nach hinten und bewegte den Helikopter in die Luft.
    Sofort landen! Wiederhole: Sofort landen!“
    „Notfall! Wiederhole: Notfall!“
    Das ist die letzte Chance. Landen Sie, oder sie werden zum Abschuss frei gegeben.“
    „Ach Leck mich!“
    AnnaSophia blickte durch das Seitenfenster zu E35 und dem Visagentyp, die sich auf der Wiese wälzten, dann zog Dominator den Helikopter steil nach oben. Auf einmal knallte es, der Helikopter begann zu taumeln und trieb leicht nach links ab.
    „Welches Arschloch…“ begann Dominator, wurde aber von einem zweiten Knall unterbrochen. Der Helikopter neigte sich weiter nach links, wie ein Schiff, das auf einer Seite ein riesiges Leck hatte. Dominator riss an dem Joystick, der Helikopter machte eine Ruckartige Bewegung und kippte plötzlich nach vorne.
    „Scheiße! Wir schmieren ab!“
    „Dominator, was ist da oben los?“ fragte E36 über Funk.
    „Wir haben zwei Kugeln in die Steuerhydraulik bekommen. Ich muss notlanden.“
    „Wo hat euch das Zeug getroffen?“
    „Hinten rechts. Der Schütze muss auf dem Festivalgelände sein!“
    „Verstanden. Bring die Kiste sicher auf den Boden, wir holen euch ab.“
    „Ok. Over.“
    Der Helikopter begann zu sinken, der Geruch nach geschmortem Kabel und heißem Hydrauliköl füllte die Kabine und der Motor begann zu in einem angestrengt hohen Ton zu wummern.
    „Komm schon, komm schon!“ murmelte Dominator, als wollte er die Maschine damit noch einmal anspornen, und versuchte, die Maschine auszubalancieren, aber der Helikopter reagierte nicht mehr und setzte seinen seitlichen Sinkflug ungebremst fort.
    „Zieh den Kasten hoch!“ brüllte BullTech panisch.
    „Festhalten, das wird eine harte Landung!“ warnte Dominator und AnnaSophia kniff unwillkürlich die Augen zu.
    Sie spürte das vibrieren des Motorgetriebes, hörte BullTech, der noch einmal tief einatmete und dann die Luft anhielt, Kingwitty, der leise etwas vor sich hin murmelte und Dominator ließ einen Fluch los, der E35s sämtlichen Fluchfundus in den Schatten stellte.
    Sie sah E35, wie er von der Hand des Visagentyps zurückgerissen wurde.
    Eine starke Erschütterung sprengte das Bild und schüttelte AnnaSophia durch, Scheiben klirrten und Metall krachte, BullTech entfuhr ein erschreckter Schrei und Kingwitty japste, dann wurde es stockdunkel und totenstill.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Es war gegen 15 Uhr, als vor dem Gebäude ein Mercedes und ein Volvo mit quietschenden Bremsen hielten. Tera, Jarak, Mufuß, Patrick, Goofan und Dave sprangen aus den Wagen, die sie mit Warnblinklichtern auf der Straße stehen gelassen hatten und stürmten durch den Eingang. Auf dem Weg durch die Eingangshalle, die immer noch eine Baustelle war, hielt Tera das nächstbeste ASRSG-Mitglied an.
    „Kannst du Auto fahren?“ fragte er ernst sah den jungen Mann durchdringend an.
    „Ja. Wieso?“ kam die etwas verunsicherte Antwort.
    „Der Volvo kommt auf den Schrottplatz, der Mercedes in die Tiefgarage. Und wehe, der Mercedes hat danach einen Kratzer!“ drohte Tera und drückte seinem Gegenüber die beiden Autoschlüssel in die Hand, dann marschierte Tera ohne eine Antwort abzuwarten zum Aufzug.
    „Seit wann gibst du freiwillig die Autoschlüssel her?“ fragte Mufuß überrascht, während die Truppe auf den Aufzug wartete und Tera zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe jetzt ja offenkundig keine Zeit, dann muss jemand anderes die Autos wegbringen.“
    Jarak zog eine Augenbraue hoch und runzelte die Stirn.
    „Dir geht es aber schon gut, oder?“ fragte er vorsichtig.
    „Ja. Wieso?...Wirklich sehr witzig!“ schimpfte Tera und zur Treppe.
    „Wo gehst du hin?“
    „Ich nehme die Treppe! Das geht erstens schneller und zweitens muss ich mich von euch dann nicht verarschen lassen.“
    „Aber der Aufzug kommt doch gleich.“ Warf Goofan ein, aber Tera lief ohne ein weiteres Wort die Treppe hoch.
    „Sagt mal, kapiert einer von euch, was mit Tera los ist?“
    „Ne. Ihr?“
    „Sehe ich aus, wie ein Hellseher?“ fragte Dave, als sich alle Blicke auf ihn richteten, und stieg in den Aufzug.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „E35! Sturmkommando meldet sich zurück!“ meldete Dave, als die Gruppe den Raum betrat, in dem ich auf einem Stuhl saß und bis vor kurzem über meinen Gedanken gebrütet hatte.
    „Schön. Ich dachte schon, ich sehe euch überhaupt nicht mehr.“ Antwortete ich, ohne aufzublicken.
    „Was?“ entfuhr es Mufuß, der glaubte, sich verhört zu haben.
    „Ein bisschen mehr Freude wäre wohl schon angebracht, wenn Kameraden aus der Kriegsgefangenschaft zurückkommen, oder?“ fragte Jarak gekränkt.
    „Sie haben AnnaSophia.“ Antwortete ich trocken und blickte auf.
    Die Jungs waren einen Moment wie versteinert, dann ließ Patrick einen Fluch los.
    „Wie konnte das den passieren?“ fragte Goofan entgeistert und setzte sich erschüttert auf einen Stuhl.
    „Der Helikopter ist abgeschossen worden. Und davor hat mich der Visagentyp fertig gemacht.“
    Die Jungs murmelten etwas unverständliches und nahmen platz.
    „Wo ist eigentlich Tera?“ fragte ich nach einiger kurzen Pause.
    „Der hat die Treppe genommen.“
    „Achso.“
    „Kann uns jemand über alle Vorkommnisse aufklären, die wir verpasst haben?“ fragte Jarak.
    „Klar. Am besten Fragt ihr E36, der hat alles mitbekommen. Nach der Schlägerei mit dem Visagentyp konnte ich mich noch zu einem unserer Wagen schleppen, dann war ich selbst mehrere Stunden bewusstlos.“
    „Und E36 ist genau wo?“
    „In der Einsatzzentrale, glaube ich.“
    „Also wieder runter.“ Stelle Dave fest und stand auf.
    „Wenn Tera auch mal hier oben ankommt, sagst du ihm, dass wir unten sind, ok?“
    „Mach ich.“
    „Was ist mit mir?“ fragte Tera, der in diesem Augenblick schwer atmend den Raum betrat.
    „Ah. Gut das du kommst.“ Begrüßte Goofan ihn grinsend.
    „Wieso?“
    „Weil wir dir jetzt sagen können, dass wir wieder runter müssen.“ Klärte Patrick ihn auf, Tera lachte angestrengt und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    „Schlechter Witz, Jungs. Verdammt schlechter Witz. Ihr sollet auch mal diese unendlichen Stufen hoch rennen, dann wisst ihr, was man daran hat.“
    „Kommt. Ich will jetzt endlich erfahren, was während unserer Abwesenheit passiert ist.“ Beendete Mufuß das Sitzen und die Gruppe verließ den Raum.
    „Wie? Kein Witz?“ fragte Tera verwirrt.
    „Nö, kein Witz.“ Antwortete ich und starrte wieder die Wand an.
    „Komm Tera! Oder willst du wieder die Treppe nehmen?“ fragte Dave mit spöttischem Unterton in der Stimme.
    „Ich geb dir gleich eine Treppe!“ murmelte Tera und lief eilig zum Aufzug.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Ich verfolgte noch eine Weile den Streit der Jungs, der so laut ausgetragen wurde, dass ich ihn noch nachvollziehen konnte, als der Aufzug längst zwei Etagen abwärts gefahren war. Als die Stimmen leiser wurden, wechselte ich wieder zu meinen Gedanken, die ich irgendwie unter Dach und Fach bringen musste.
    Wer verbarg sich hinter Browns Partner? War er ein Drogenboss oder nur ein einfacher Dealer oder war er nur ein Mittelsmann, der für die Überführung der Drogen verantwortlich war? Ich vermutete Ersteres, denn weder ein Dealer, noch ein Mittelsmann hätten derartige Schlägerarmeen auf Lager gehabt. Und schon war ich bei der nächsten Frage, die mir ununterbrochen im Kopf herumwaberte. Wieso erinnerten mich die Schläger immer an die Begegnungen mit Li? Ich vermutete, dass Browns Partner schlicht und ergreifend ein seelenverwandter mit Li war. Lag ich richtig, hatten wir wenigstens einen Ansatz zur Lösung des Problems, aber die Problemlösung durchzuführen würde ebenfalls ein Problem werden. Mir war klar, dass ich in meinem Zustand keinen weiteren Einsatz überleben konnte. Die ASRSG auch nicht. Erst jetzt wurde mir der Schaden bewusst, den wir in den letzten Tagen abbekommen hatten. Zwei zerstörte Helikopter, ein komplett zerlegter Eingangsbereich, die vielen Verletzten, außerhalb der ASRSG Sachschäden in Millionenhöhe…Brown und Co hatten wirklich ganze Arbeit geleistet, um uns loszuwerden. Ich dachte an meinen ersten Einsatz zurück. Damals hatte ich bis auf den Kampf mit Li kaum Verletzungen abbekommen. Beim zweiten Einsatz waren es ein paar Kratzer mehr gewesen, schon allein wegen der zahlreichen Glasscheiben, die durch mich zu Bruch gegangen waren. Mit jedem Einsatz war die Anzahl der Verletzungen gestiegen, beim letzten Einsatz war ich sogar von einem Dach gefallen. Ich konnte mir heute noch nicht erklären, wie diesen Sturz überlebt hatte. Meine Gedanken wanderten zu AnnaSophia, die in den letzten Jahren immer mehr hatte durchmachen müssen. Trotz der unterschiedlichsten Umstände war doch jeder Einsatz immer nach einem bestimmten Muster abgelaufen. Erst die Bedrohung, dann Entführung, Suche und Schlusskampf. Und das wirklich jedes verfluchte Mal.
    „Was haben wir alles gemeinsam erlebt.“ Murmelte ich in Gedanken versunken.
    Es wurde Zeit, dass ich dieses hin und her beendete, genauer gesagt, dass E35 es beendete. Ein für alle mal. Ich dachte an meinen Vorschlag, den ich gemacht hatte.
    Wir knallen sie ab, nehmen den nächsten Flug nach Hawaii und tauchen zwei Jahre ab.
    Obwohl ich das eher aus dem hohlen Bauch heraus gesagt hatte, war mir dir Idee durchaus sympathisch.
    Meine Gedanken wechselten zum nächsten Thema und so grübelte ich weiter, E36 mich mit einer Durchsage in die Einsatzzentrale rief.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Der Helikopter stürzte ab und zerschellte am Boden. Wie eine Glaskugel zerbrach die stählerne Passagierkabine auf der Erde und sofort begann alles zu brennen. Sie war alleine in dem brennenden Wrack. AnnaSophia versuchte sich abzuschnallen, aber ihr Gurt klemmte. Panisch zerrte sie an dem Verschluss, aber er ließ sich nicht öffnen. Das Feuer breitete sich aus, AnnaSophia hörte das klirren von platzenden Glasscheiben, ein brennender Rotorflügel viel auf die Frontscheibe, die sofort zerbrach. Splitter bohrten sich in ihre Haut und die Hitze brannte in ihrem Gesicht. Sie schrie etwas und versuchte verzweifelt, sich aus dem Gurt zu befreien. Die Flammen kamen immer näher, das Licht wurde unerträglich hell und sie kniff die Augen zu, wohl wissen, dass sie gleich von der Flammenwut verschlungen werden würde, dann wachte AnnaSophia auf.
    Rötliches Licht viel durch die kleinen vergitterten Fenster direkt auf ihr schweißnasses Gesicht. AnnaSophia atmete tief durch und drehte sich aus der Lichtflut. Sie hatte nur geträumt. Es war ihrer Schätzung nach später Nachmittag, denn die Sonne hing schon merkbar tief über dem Horizont.
    Außen quietschte etwas, schwere Schritte drangen durch die Stahltür und eine Kette klirrte, dann wurde die Tür geöffnet und einer der Männer, die AnnaSophia in das Verließ gebracht hatten, betrat den Raum.
    „Miss Robb, kommen sie bitte.“ Brummte er, nahm AnnaSophias Arm und zog sie, ohne weiter auf sie zu achten, aus dem Raum.
    Der Wächter führte sie durch die Doppeltür, die Treppe hoch und durch eine Tür.
    In dem Raum saß auf einer Couch der Chinese und starrte auf den Fußboden, auf dem Tisch vor ihm lag eine Waffe, in der linken Hand hielt er ein halb gefülltes Cognacglas. Neben ihm saß die junge Frau, die Kowalski zu entführen versucht hatte. Als der Mann AnnaSophia auf den Chinesen zuschob, blickte er auf und lächelte schwach.
    „Dann wollen wir die Sache endlich zu Ende bringen.“ Murmelte der Chinese, stellte das
    Cognacglas neben dem Revolver ab und AnnaSophia schnürte sich der Hals zu. Wollte er sie erschießen? Abknallen wie eine Jagdbeute?
    Als die junge Frau ihre Reaktion bemerkte grinste sie schadenfroh.
    „Keine Angst, Kleines. Sterben wirst du noch früh genug.“ Murmelte sie amüsiert. Unterdessen hatte der Chinese sich erhoben, war zu einem Telefon gegangen und während er sich wieder auf das Sofa zu bewegte, tippte er eine Nummer ein.
    „E36 von der ASRSG.“ Meldete sich E36 gelangweilt. Der Chinese hatte den Lautsprecher angeschaltet, sodass AnnaSophia mithören konnte.
    „Hallo. Ich möchte gerne mit E35 sprechen. Wäre das machbar?“
    „Einen Moment bitte.“
    (Fortstezung folgt 8) )

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    Ich beende die Geschichte hier. Erstens sind zu viele Logische Fehler drinn, zweitens ist seämtliche spannung verloren gegangen, drittens, weiß ich nicht mehr, wie ich weiter schreiben soll. Sorry für die lange pause, ich hab momentan alles mit Klausuren voll usw etc. pp.


    Ich werde das hier aber nicht einfach so unbeendet in der Pampa rumstehen lassen. Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich die Story gründlich überarbeiten, einen haufen rausstreichen, umändern und wieder schwung in die Bude bringen.


    ich wünsche euch noch eine schöne Vorweihnachtszeit, wir schreiben uns :D


    lg Marcus