FANSTORY 7.0 - Ein Dealer kommt selten allein -

  • Während ich auf dem Liegestuhl lag und mir die Sonne ins Gesicht schienen ließ, dachte ich über die Vergangenen Jahre und ihre Ereignisse nach. Ich erinnerte mich an die erste Begegnung mit AnnaSophia und an die Ahnungslosigkeit, mit der ich mich damals ziemlich oft in lebensgefährliche Situationen gebracht hatte. Seit unserem Ersten Einsatz hatte ich eine hohe Affinität zu Glasscheiben entwickelt, die mit jedem weiteren Einsatz deutlich angestiegen war. Ich musste unwillkürlich grinsen. Die Glasscheiben waren zu meinem Markenzeichen geworden, genauso, wie mein linker Unterarm, dem ich mit der Zeit einige Extras eingebaut hatte. Abgesehen von den vielen Verletzungen, die ich dabei immer wieder abbekommen hatte, konnte man doch von einer sehr Erfolgreichen Karriere als Personenschützer sprechen.
    Etwas warf einen Schatten über mich und riss mich aus meinen Gedanken.
    „Stör ich?“ fragte AnnaSophia, als ich etwas verschlafen durch meine Sonnenbrille blinzelte, und setzte sich neben mich auf den Liegestuhl, den sie mitgebracht hatte.
    „Für diese Frage sollte ich jetzt eigentlich ja sagen. Nein, natürlich nicht.“
    AnnaSophia legte sich auf ihren Liegestuhl und seufzte.
    „Wie geht’s dir?“ fragte sie nach einer Weile.
    „Wenn ich mich nicht bewege, könnte ich fast glauben, ich wäre gesund. Habt der Typ schon was geplaudert?“
    „Nichts Verständliches. Und das, was man verstehen kann, ist ein loses Durcheinander von Worten.“
    Ich fuhr mir durch das Gesicht.
    „Wie ich das hasse. Warum müssen sich die Verantwortlichen immer hinter ihren Handlangern verstecken?“ murmelte ich.
    „Keine Ahnung. Weil sie schiss haben, vielleicht?“
    „Wenn ich wegen jedem krummen Geschäft Angst vor der Polizei hätte, würde ich einfach eine andere Branche wählen.“
    „Li hatte keine Angst.“ Erinnerte sich AnnaSophia.
    „Li war auch eine Ausnahme. Welcher Gangsterboss versteckt sich heute nicht hinter irgendwelchen Angestellten, die wie Spielfiguren herumgeschoben werden, nur um sich den eigenen Arsch zuretten?“
    „Keiner, aber es gibt einige, die mutig genug sind, sie zu finden.“
    „Zum Beispiel?“
    „Du.“
    „Ich? Das ist nicht dein Ernst.“
    „Doch. Wie oft hast du dich mit jemandem angelegt, obwohl du wusstest, dass du schlussendlich unterlegen bist?“
    „AnnaSophia, das ist nicht mutig, sondern dumm.“
    „Kommt auf die Position an, aus der man die Handlung betrachtet.“
    „Was meinst du damit?“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Wenn du dich mit jemandem anlegst, der dir offensichtlich überlegen ist, nur um dich mit ihm zu messen, würde ich sagen, du bist dumm. Aber wenn du dich mit der gleichen Person anlegst, um jemandem zu helfen, ist das bestimmt keine Dummheit.“
    „Stimmt. Eher Wahnsinn.“
    „Kann sein. Ob etwas mutig oder dumm ist, kommt auf den Grund an, der jemanden zu einer Handlung veranlasst.“
    „Wie würdest du die Handlung bezeichnen, die mich zu meinem jetzigen Zustand gebracht hat?“
    „Unüberlegt.“
    „Ist das jetzt ein anderes Wort für dumm?“
    „Nein. Nicht ganz.“
    „Danke für deine Ehrlichkeit.“
    „Keine Ursache.“
    „E35! AnnaSophia! Es gibt Neuigkeiten!“ rief Mufuß, der aufgeregt angerannt kam.
    „Musst du uns so erschrecken?“ fragte AnnaSophia, setze sich auf und nahm ihre Sonnenbrille ab.
    „Ja, muss ich.“
    „Geht es um Kowalski?“
    „Ja, kommt mit.“
    Ich stand schwerfällig auf und folgte Mufuß und AnnaSophia in den Versammlungsraum.
    „Also, kann uns jetzt jemand verraten, worum es geh?“ fragte ich und nahm etwas verdöst meine Sonnenbrille ab.
    „Klar. Der Pferdeschwanztyp hat endlich was rausgebracht.“ begann Patrick.
    „Wir dachten erst, er redet irgendwas von einem Baum oder so, aber dann sind wir auf die Idee gekommen, dass er Brown meinen könnte.“
    „Ja. Und? Wo ist jetzt der Witz?“
    „Webmaster und Tera haben die Patientenkarteien der Krankenhäuser noch mal durchgewühlt.“
    „Aber in Denver gibt es doch etliche Browns!“ warf ich ein.
    „Insgesamt über fünftausend Treffer, aber es gibt nur einen einzigen Brown, der in der rechten Schulter drei Stichverletzungen und zwei blutige Hände hat.“
    „Kurz gesagt: Kowalski liegt in einem privaten Krankenhaus, das reinste Nobelhotel.“ Fasste Tera zusammen.
    „Und wer zahlt den Luxusaufenthalt?“
    „Jedenfalls nicht Kowalski. Wenn der wirklich nur so ein Handlanger ist, wie er tut, könnte er da nicht mal aufs Klo gehen, geschweige denn das Klopapier zahlen.“
    „Wir haben es also mit einem größeren Kaliber zu tun.“
    „Ja, sieht so aus.“ Stimmte Dave zu.
    „Gut. Vier Leute machen sich auf den Weg und holen Kowalski ab, der Rest…“
    „E35, seit wann hast du hier eigentlich das Sagen?“ fragte der Visagentyp und ich spürte sofort den Drang, meine Faust in seinem Gesicht zu landen.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Seit dem du nichts mehr auf die Reihe bringst!“
    „Ohne Gewallt würdest du noch weniger auf die Reihe bringen.“ Widersprach der Visagentyp und blickte mich hochnäsig an.
    „Wer redet denn hier von Gewallt? Ich habe gesagt, dass wir Kowalski abholen.“
    „Deine Anweisungen setzt du immer mit Gewallt durch.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Ich will sagen, dass du als Autoritätsperson absolut ungeeignet bist. Du kannst ja nicht mal auf dich selbst aufpassen.“
    Ich ging auf den Visagentyp zu, der etwas nervös schluckte.
    „Eine Frage. Geht es dir wirklich um die Sicherheit von AnnaSophia, oder alleine darum, andere herum zukommandieren?“
    „Mir geht es darum, vernünftig zu entscheiden und nicht halsbrecherische Aktionen durchzuführen.“
    „Ich gebe dir jetzt mal einen Tipp. Entweder, du hältst ab sofort deine verbale Müllschleuder, oder du fliegst im hohen Bogen hier raus.“
    „Soll ich jetzt Angst haben, oder was?“
    „Nein, weil du schon Angst hast.“
    „Und wer soll mich durch die Tür befördern?“
    „Da gibt es genug. Nur weil ich verletzt bin, heißt das nicht, dass ich nicht in der Lage bin, dich loszuwerden.“
    „Was sag ich? Gewallt, nichts als Gewallt. Was anderes kannst du nicht.“
    Ich biss die Zähne zusammen und hob ganz langsam die linke Hand.
    „Entweder, du bewegst dich jetzt aus meinem Blickfeld, oder du kannst was erleben.“
    „Die Nummer kenne ich schon, du Großmaul. Du traust dich doch eh nicht.“ Frotzelte der Visagentyp.
    „Wer ist dafür, dass der Visagentyp aus der ASRSG geschmissen wird?“ fragte Roflduhastlol, um die Situation zu entschärfen.
    Der ganze Raum meldete sich.
    „Ups! Das war wohl ein Tritt ins nichts.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Die haben sich beeinflussen lassen. Von dir und deiner Arroganz!“ zischte der Visagentyp.
    „Du hast jetzt genau drei Sekunden, um zum Ausgang zu gehen!“ murmelte ich und nickte zur Tür.
    „Und was wenn nicht?“
    Ich fuhr die Klingen meiner Hand aus.
    „Drei.“
    „Das traust du dich nicht!“
    „Zwei!“
    „Du machst es ja richtig spannend.“
    „Eins.“
    Ich drehte mich weg und wollte in mein Zimmer gehen, in der Annahme, der Visagentyp würde von selbst gehen, aber ich irrte mich.
    „Und? War klar, dass du das nicht durchziehst, du Feigling.“
    Ich blieb stehen und atmete tief durch.
    „Wie war das?“
    „Du bist ein Feigling.“
    Ich drehte mich langsam um.
    „Ich bin was?“
    „E35, reiß dich zusammen!“ versuchte Mindful mich aufzuhalten, aber ich ignorierte ihn.
    „DU BIST EIN FEIGLING!“ wiederholte sich der Visagentyp und sah mich mit einem affektierten Grinsen an.
    „Du sagst, ich bin ein Feigling? Das sagst ausgerechnet du?“
    „Sonst traut sich das ja niemand.“
    „Hättest du wohl gerne, wie?“ fragte Dave.
    „E35, sollen wir das erledigen?“ fragte Goofan.
    „Ja. Schmeißt ihn raus.“
    „Hey, wartet. Ihr werdet euch doch nicht von so einem gewalttätigen Typ sagen lassen, was ihr zu tun habt!“ rief der Visagentyp.
    „Falls du es noch nicht kapiert hast. Das war kein Befehl an uns, sondern ein Vorschlag VON uns!“ erklärte Kingwitty die Situation mit gehobenem Zeigefinger .
    „Aber…“ begann der Visagentyp.
    „Halt’s Maul, Dicker!“ unterbrach ihn Asrloverock, nahm einen Streifen Klebeband und klebte ihm den Mund zu. Lordi und Goofan packten den wild Fuchtelnden Visagentyp an den Armen und schleiften ihn aus dem Zimmer.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Danke, dass ihr ihn raus gebracht habt.“ murmelte ich, als Goofan und Lordi wieder da waren und Goofan machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Endlich ist diese Seuche weg.“ Seufzte AnnaSophia und lehnte sich an die Wand.
    „Wo waren wir stehen geblieben?“ fragte ich nach einer Weile.
    „Vier Leute holen Kowalski ab.“
    „Genau. Nein, wir machen das anders. Wenn Kowalski wirklich Kowalski heiß, wovon ich stark ausgehe, ist sein Auftraggeber vielleicht dieser Brown.“
    „Aber warum sollte der Brown Kowalski seinen Namen leihen?“ fragte AnnaSophia.
    „Gute Frage. Ist der namens Brown der Patient oder der, der bezahlt?“
    „Tera hat gesagt, der Aufenthalt geht auf den Namen Brown.“ Erinnerte sich Goofan.
    „Wenn das auf den Namen Brown geht, nehme ich an, dass Tera damit das Konto gemeint hat.“
    „Was hat wer gemeint?“ fragte Tera, der den Raum betrat.
    „Was hast du gemeint, als du gesagt hast, dass der Aufenthalt auf den Namen Brown geht?“
    „Das der für den Aufenthalt blecht, was denn sonst?“ fragte Tera und kratzte sich etwas verwirrt am Kopf.
    „Gut. Angenommen, der Typ, der auf die Kosten des unbekannten Brown behandelt wird, ist Kowalski, dann ist der Typ namens Brown vielleicht sein Chef.“
    „Worauf willst du hinaus?“ fragte Dave.
    „Wenn wir Kowalski im Krankenzimmer haben, haben wir irgendwann auch denjenigen, der ihn Besucht. Am Wahrscheinlichsten sein Chef, oder ein Komplize von Kowalski, der aufpasst, dass er nicht aus versehen plaudert.“
    „Du willst über Kowalskis Besuch zu Kowalskis Chef kommen.“ Fasste BullTech zusammen.
    „Du hast es erfasst.“
    „Na toll. Das heißt wir dürfen wieder Schichten in schlecht klimatisierten Autos schieben, sehe ich das richtig?“ fragte Asrloverock wenig begeistert.
    „Ich fürchte, es gibt keine andere Möglichkeit.“
    „Aber meinen Wagen nehmen wir nicht!“ rief Tera entschieden.
    „Nein. Nur Dienstfahrzeuge.“
    „Gut. Sehr gut.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Gut. Sehr gut.“
    „Was hast du denn jetzt für ein Auto?“ fragte Roflduhastlol neugierig.
    „Nichts Besonderes. Ein Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss mit Barbus-Tuning.“
    „Ähm. Sagt mir jetzt so rein gar nichts.“
    „ 5,4-Litter-V8-Front-Mittelmotor, AMG Speedshift R Fünfgang-Automatikgetriebe, 5439 cm³ Hubraum, 3,6 Sekunden von 0-100, 340 Kilometer pro Stunde, 661 Ps bei 6500 Umdrehungen pro Minute und 1724 Kilogramm auf der Waage. Noch Fragen?“
    „Äh, wie war das mit dem AMDings Speedwas?“ fragte Mufuß etwas überfordert.
    „Die Gangschaltung tut jetzt nichts zur Sache. Es ist viel interessanter, wer die erste Schicht übernimmt.“ wechselte ich das Thema.
    „Meinetwegen kann ich das machen.“ Meldete sich Patrick.
    „Wer leistet Patrick Gesellschaft?“
    „Bin dabei.“ Gab Mufuß nach.
    „Welches Auto nehmen wir?“ fragte Patrick, während die beiden zur Garage liefen.
    „Jedenfalls nicht meins!“ rief Tera ihnen hinterher, dem man die Sorge um seinen teuren Wagen richtig ansehen konnte.

    „Das ist so zäh.“ Stöhnte Kingwitty und stützte den Kopf auf die Arme. Die Spielsituation der aktuellen Schachpartie hatte sich festgefressen, beide Damen bedrohten sich gegenseitig, konnten die feindliche Dame aber nicht angreifen, ohne selbst geschlagen zu werden.
    Dave seufzte und rieb sich die Augen.
    „Mach endlich, ich will das ende von diesem Spiel noch miterleben.“
    „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Irgendwie ist alles falsch. Und eine Aktion falscher als die andere.“
    „Witty, mehr als falsch kann etwas nicht falsch sein.“
    „Oh doch!“
    „Wenn du meinst. Weck mich, wenn ich dran bin.“
    „Ich glaube so langsam ist die Zeit noch nie vergangen.“ Murmelte AnnaSophia, die den Kopf auf den Tisch gelegt hatte und seit einer halben Stunde auf das Ziffernblatt der Uhr starrte.
    „Kein Wunder, wenn du ständig auf die Uhr siehst.“ Meinte Mindful, der seit über einer dreiviertel Stunde den Lauf seiner Glock mit einem Pfeifenreiniger durchschrubbte.
    „Hast du eine bessere Idee?“
    „Mach irgendwas.“
    „Was soll ich den machen?“
    „E35, sag ihr, was sie machen soll.“
    „Woher soll ich das wissen?“ fragte ich etwas verpennt und fuhr mir durch das Gesicht.
    „Du kennst AnnaSophia am besten.“
    „Wenn du meinst. Lass mich noch mal ein paar Stunden darüber schlafen, ok?“
    „Nein, du schläfst jetzt nicht!“ widersprach AnnaSophia und rüttelte mich wach.
    „Dann halt nicht.“ Murmelte ich missmutig.
    „Und? Hast du eine Idee?“
    „Steh auf und stell dich in Schrittstellung.“
    AnnaSophia stand auf und stellte sich hin.
    „Mindful, tu mal so, als wolltest du ihr eine Ohrfeige geben. Nein, besser eine Faust auf die Nase.“
    „Ich? Was hast du vor?“
    „Wirst du gleich sehen.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Muss das sein?“ fragte Mindful wenig begeistert, stellte sich vor AnnaSophia und ich nickte.
    „Also. Eine platte Nase bitte. Aber in Zeitlupe.“
    Mindful machte einen Schritt vor, holte aus und bewegte seine Faust langsam auf AnnaSophias Nase zu.
    „Stopp! AnnaSophia, was würdest du jetzt machen?“
    „Ähm. Ausweichen?“
    „Gute Idee, aber aus dieser Situation kann man mehr machen.“
    „Was meinst du?“
    „Angenommen, das wäre jetzt nicht Zeitlupe, hätte Mindful ziemlich viel Schwung. Mach einen Schritt zur Seite, nimm mit deiner linken Hand seinen Arm und zieh ihn an dir einfach vorbei.“
    AnnaSophia ging zur Seite, nahm Mindfuls Arm und zog, aber sie zog Mindful nicht an sich vorbei, sondern sich zu Mindful.
    „Mindful, du musst mitmachen. Also noch mal.“
    AnnaSophia und Mindful stellten sich wieder gegen über.
    „Mindful schlägt zu, AnnaSophia macht einen Schritt zur Seite, nimmt seinen Arm und zieht ihn an sich vorbei.“
    Mindful und AnnaSophia folgten langsam meinen Anweisungen.
    „Und jetzt ein bisschen schneller.“
    Die Beiden wiederholten den Vorgang etwas schneller und nach einigen Wiederholungen erwischte AnnaSophia reflexartig Mindfuls Arm.
    „Gut. Mindful, verpass ihr eine platte Nase.“
    „Was?“ fragten Mindful und AnnaSophia gleichzeitig.
    „Hau zu. Mit Schmackes.“
    „Ich weiß nicht, ob…“ begann Mindful, aber ich unterbrach ihn.
    „Sorry. Schon mal im Voraus.“
    AnnaSophia zuckte mit den Schultern und fixierte Mindfuls Arm.
    Als Mindful zu schlug, packte AnnaSophia seinen Arm und riss Mindful an sich vorbei. Mindful schrie überrascht, stolperte an AnnaSophia vorbei und konnte sich gerade noch an der Wand fangen. Ich grinste zufrieden und lehnte mich zurück.
    „Das ging ganz leicht.“ Stellte AnnaSophia amüsiert fest.
    „Wow, ging das schnell!“ stöhnte Mindful und schüttelte den Kopf.
    „Leute? Könnt ihr uns hören?“ fragte Patrick über Funk.
    „Laut und deutlich. Was gibt’s?“ fragte ich.
    „Kowalski hatte gerade Besuch. Wir hängen uns ran.“
    „Gut. Legt los, die nächste Schicht ist unterwegs.“
    „Wir melden uns!“ beendete Mufuß den Funkkontakt.
    „Wer kommt mit?“ fragte ich und sah in die Runde.
    „Wie, was meinst du mit wer kommt mit? Du jedenfalls nicht!“ widersprach Anastasia bestimmt.
    „Ich will nicht die ganze Zeit nur rum sitzen!“
    „Nichts da. Du hattest deinen Spaß schon. Jetzt sind wir dran.“ Warf Roflduhastlol ein.
    „Ich komm mit. Egal, was der Arzt gesagt hat!“
    Ich stand auf und lief zur Tür.
    „E35, du bleibst hier!“ rief AnnaSophia und hielt mich fest.
    „Nur über meine Leiche!“ ich drehte mich um und wollte weiter gehen.
    „Gut.“
    Etwas klickte hinter mir und ich spürte einen Lauf im Rücken. Ich blieb stehen und hob die Arme.
    „AnnaSophia, das ist nicht dein ernst.“ Ich drehte mich langsam um.
    „Nimm deine Waffe und leg sie auf den Boden. Und zwar schnell.“
    Ich verdrehte genervt die Augen, nahm meine Glock und warf sie AnnaSophia vor die Füße.
    „Und jetzt dein Arm.“
    „Steck die Kanone weg.“
    „Nein. Wenn du nie auf uns hören willst, müssen wir dich eben anderes hier behalten.“
    „AnnaSophia, wir können das auch anderes….“
    Das Klingen des Telefons unterbrach mich.
    „Anastasia, geh mal bitte ran. Und du nimmst jetzt deinen verfluchten Roboterarm ab!“
    Ich löste den Klemmverschluss und gab ihn AnnaSophia.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Hi Tera…was hast du gesagt… Eindringlinge…gut.“
    Anastasia legte eilig den Hörer auf.
    „Leute, wir haben ein Problem…“ begann sie, im gleichen Moment zersplitterte hinter mir die Tür und Schüsse knallten. Ich wirbelte herum, AnnaSophia machte einen Schritt zur Seite und schoss an mir vorbei auf einen der Typen, die im Gang standen, dann sprang sie zu Anastasia und Mindful hinter das Sofa. Ich hechtete zu meiner Waffe, rutschte über den Boden und hinter den Tisch, den Kingwitty und Dave umgeworfen hatten.
    „Scheiße Mann!“ fluchte Dave und zog sich einen Holzsplitter aus der Hand.
    „Welcher Vollidiot hat die denn reingelassen?“ rief Mindful und ballerte blind in die Richtung der Tür.
    „AnnaSophia! Arm!“ brüllte ich über die Schüsse und zog den Kopf ein, als eine Kugel knapp mein Ohr verfehlte.
    „Was?“
    „Meinen Arm! Ich brauche meinen Arm!“
    AnnaSophia warf mir den Arm zu, ich fing ihn, schloss den Klemmverschluss und fuhr die Klingen aus. Dann nahm ich ihn wieder ab, sprang auf und schleuderte ihn nach dem Mann, der gerade mit der MP in der Tür stand. Die drei Klingen bohrten sich in den Brustkorb des Mannes, gleichzeitig durchfuhr mich ein kalter Schmerz, als mich eine Kugel an der Schulter traf. Ich kippte um und hielt die Wunde, die sofort zu bluten begann.
    „E35, bist du in Ordnung?“ fragte Dave besorgt.
    „Sieht so aus, oder?“
    „Nein.“
    „Hat die Kugel einen Knochen getroffen?“ fragte ich und betastete die Verletzung.
    „Glaube nicht. Das war ein glatter Durchschuss.“
    „Dave! Gib mir deine Kanone, ich hab keine Muni mehr!“ rief Kingwitty und ging hastig hinter dem Tisch in Deckung.
    „Da. Nimm! Und verschwende nicht so viel.“
    „Versuch doch besser zu zielen, wenn dir die ganze Zeit Kugeln um den Kopf fliegen.
    „Scho recht. Jetzt schieß endlich!“ drängte Dave.
    „Mindful, habt ihr noch Muni?“ fragte ich über Funk in das andere Eck des Raumes.
    „Nein. Verdammt, wo bleiben die anderen?“
    „Woher soll ich das wissen?“
    „Leute, wünscht mir Glück.“
    „Was?“
    Neben mir sprang Dave auf, hob meine Waffe und feuerte gezielt auf die Eindringlinge, die wie Spielfiguren umkippten.
    „Dave! Bist du verrückt? Die bringen dich um!“ brüllte Kingwitty und wollte Dave runterziehen, aber der feuerte einfach weiter.
    Eine Kugel traf Dave an der Seite, er stolperte zurück, kippte um und knallte mit dem Hinterkopf auf den Boden.
    „Wie ich das hasse!“ fluchte ich und krabbelte zu meiner Waffe, die genau zwischen umgeworfenen Tisch und Sofa gerutscht und liegen geblieben war.
    Kaum hatte ich die Glock in der Hand, da betrat, gefolgt von einigen Männern, ein Typ mit krummer Nase und schiefem Grinsen den Raum und richtete eine Browning auf mich.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „E35!“ rief AnnaSophia und wollte zu mir rennen, aber Mindful hielt sie fest.
    „Überrascht?“ Grinste der Visagentyp und drehte die Browning um den Finger.
    „Hi, du Arschloch.“ Murmelte ich.
    „Leg die Waffe weg.“
    „Sonst noch Wünsche?“
    Der Visagentyp lud seine Browning durch und richtete sie auf meinen Kopf.
    „Wenn du das machst, bist du tot!“ rief AnnaSophia, riss ihre Waffe hoch und die Männer, die den Visagentyp begleitet hatten, richteten sofort auf AnnaSophia.
    „AnnaSophia, halte dich da raus!“ rief Anastasia.
    „Hey, feige Gurke! Das können wir auch anders regeln!“ schlug ich vor und stand langsam auf.
    „So? Hast du einen Vorschlag?“
    „Leg deine Tussiekanone weg und wir regeln das.“
    „Waffen runter! Sonst knallt’s“ brüllte Shengo, der mit Roflduhastlol, Tera, Webmaster, Goofan und BullTech in den Raum rannte. Ich verdrehte die Augen und fuhr mir angesichts des furchtbar schlechten Timings durch das Gesicht.
    „Ach. Das ist dein Vorschlag?“ fragte der Visagentyp und seine restlichen Männer richteten ihre Waffen auf die Neuankömmlinge.
    „Scheiße Mann. Und was jetzt?“ fragte Mindful genervt.
    „Hast du eine Idee?“ fragte ich, ohne den Lauf der Browning aus den Augen zu lassen.
    „Ne. Du?“
    „Sehe ich so aus?“
    „Ok, blöde Frage.“
    „Alle beide Schnauze halten!“ rief der Visagentyp und richtete die Browning auf Mindful, der sofort die Hände hob.
    „AnnaSophia, Waffe weg! Aber schnell!“
    „Ich denk nicht mal dran!“
    „Gut, dann nicht.“
    Bevor ich wusste, was los war, gab mir der Visagentyp einen kräftigen Stoß, ich kippte um und landete neben Dave, der bewusstlos am Boden lag. Ein dumpfer Schmerz strahlte aus meiner Schulter in den Brustkorb und raubte mir den Atem. Ich japste und drehte mich auf die Seite.
    „Nein, lass das!“ rief AnnaSophia, aber der Visagentyp drückte ab.
    Unwillkürlich kniff ich die Augen zusammen und hielt die Luft an, es knallte und ich spürte, wie sich die Kugel knapp neben meinem Kopf in den Boden bohrte.
    „Das nächste Mal verfehlte ich ihn nicht.“
    „AnnaSophia, tu was er sagt!“ stöhnte ich und hielt meine Verletzung.
    „Seit wann gibst du so schnell auf?“ fragte AnnaSophia enttäuscht und ließ ihre Waffe fallen.
    „Brav so. Und jetzt kommst du mit.“
    Der Visagentyp drehte sich um und ging zum Ausgang.
    „Du kleines, stinkendes…“
    Er wirbelte herum und schoss, ich rollte mich knapp noch weg und das Projektil streifte mich am Bein.
    „AnnaSophia, hast du noch alle Tassen im Schrank?! Willst du mich umbringen, oder was wird das?“ fluchte ich und starrte AnnaSophia wütend an
    „AnnaSophia kommt mit. Die anderen fesselt ihr.“ Befahl der Visagentyp seinen Typen, drückte ihnen eine Tüte mit Kabelbindern in die Hand, packte AnnaSophia am Arm und zerrte sie raus.


    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Na großartig.“ Fluchte Goofan und versuchte, sich auf die Seite zu rollen.
    Seit etwa einer Stunde lagen wir an Armen und Beinen Fesselt am Boden und konnten uns nicht rühren.
    „Hat jemand von euch ein Messer?“ fragte Tera und verrenkte seinen Hals, um uns zu sehen.
    „Ne.“ Antwortete Mindful.
    „E35, du hast doch deine Klingen am Arm.“ Erinnerte sich Anastasia.
    „Schon, aber die sind eingefahren und der Visagentyp hat mir den Strom geklaut.“
    „Verdammt! So eine Scheiße!“ fluchte Kingwitty.
    „Ne, sag bloß.“ Murmelte Asrloverock und versuchte, sich am Rücken zu kratzen.
    „Was…was ist passiert.“ Fragte Dave und blinzelte verwirrt.
    „Hallo zurück. Du hast dir ganz schön die Rübe angeschlagen.“
    „Sind hier alle gefesselt?“
    „Sieht so aus, oder?“
    „Ja sorry, dass ich frage. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Wer bist du eigentlich?“
    „Was?“
    „Kleiner Scherz. Warte. Da fehlt doch einer.“ überlegte Dave.
    „Hier fehlt niemand. Bei dir fehlt eine Schraube.“ Mutmaßte Shengo.
    „Ne. Aber ne Portion Aspirin fehlt.“
    „Deine Kopfschmerzen haben Zeit bis später. Hast du eine Idee, wie wir aus dieser absolut beschissenen Lage rauskommen?“ fragte ich.
    „Also, wir haben uns schon in beschisseneren Situationen befunden.“ Erinnerte mich Asrloverock an den Winter, in dem wir an eine Zeitbombe gefesselt worden waren.
    „Die Lage ist noch beschissener, weil aus meine Schulter das Blut läuft wie aus einem Wasserhahn! Und das tut verdammt noch mal höllisch weh!“
    „Jarak. Wo ist Jarak?“ fragte Dave und rollte sich auf den Rücken.
    „Jarak? Stimmt. Der ist wirklich nicht da.“ Stellte Roflduhastlol fest.
    „Hoffentlich ist er nicht auch gefesselt. Sonst haben wir wirklich ein Problem.“ Überlegte Webmaster.
    „Mufuß und Patrick sind doch noch unterwegs.“
    „Wer weiß, wann die wieder auftauchen?“
    „Wenn die überhaupt noch mal auftauchen.“
    „Ach scheiß die Wand an!“ fluchte Mindful.
    Die Zeit verging. Das Blut aus meiner Schulter färbte mein T-Shirt dunkelrot und die Wunden an Bein und Schulter begannen schmerzhaft zu pulsieren. Ich wurde langsam müde und meine Arme und Beine schliefen ein, dann wurde ich bewusstlos.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • AnnaSophia war wütend. Am liebsten hätte sie dem Visagentyp, der sie an ihren Haaren ins Auto, nach der Fahrt aus dem Auto raus und in den Aufzug des Gebäudes gezerrt hatte, seine sowieso schon krumme Nase noch krümmer geprügelt. Außerdem war sie sauer auf E35, der sie im Stich gelassen hatte, der einfach aufgegeben hatte. Dieser Gemütszustand brachte die außergewöhnliche Situation zu Stande, dass sie nicht wirklich befreit werden wollte. Viel mehr wollte sie endlich erfahren, wer hinter dem ganzen Ärger steckte, denn der Visagentyp, das hatte sie schon bald bemerkt, konnte nicht der Drahtzieher sein.
    „Lebst du noch, Kleine?“ fragte der Visagentyp und winkte ihr vor den Augen.
    „Nenn mich noch einmal KLEINE und du kannst dem Kastratenclub beitreten!“ fauchte AnnaSophia und der Visagentyp wich überrascht zurück.
    „Immer schön ruhig bleiben. Du wirst doch eh bald von deinem Freund befreit.“
    „Es wäre besser, wenn er das nicht täte.“
    „Nanu? Hab ich was verpasst?“
    „Er hat mich einfach mitnehmen lassen.“
    „Weil er nicht gut drauf ist und ich ihn angeschossen habe. AnnaSophia, E35 ist auch nur ein Mensch. In erster Linie müsstest du sauer auf mich sein.“
    „Das bin ich auch. Ich bin auf euch beide sauer.“
    Der Visagentyp und sein Begleiter wechselten verwirrte Blicke, als hofften sie, der andere hätte in AnnaSophias Laune mehr Durchblick.
    Der Aufzug hielt abrupt und die Tür öffnete sich.
    Der Visagentyp schob AnnaSophia aus dem Lift, den Gang entlang zu der einzigen Tür, die am ende des Ganges war.
    „Los, geh weiter.“ Fluchte der Visagentyp, als AnnaSophia vor der Tür stehen blieb.
    „Was soll ich da drinnen?“
    „Da drinnen ist ein alter, kranker Mann, der dir seine Gastfreundschaft anbietet und mit dir plaudern will. Aber wenn du ihm blöd kommst, wird aus ihm ein fleischfressender Flaffy.“
    AnnaSophia betrat den dunklen, kühlen Raum. Es war düster. Der kühle, leere Raum mit den blanken Betonwänden wurde nur von einer Deckenlampe schwach beleuchtet. Mitten im Raum, gegenüber der Tür, stand ein großer Schreibtisch und hinter ihm saß ein glatzköpfiger, hagerer, großer Mann in einem Ledersessel, das Kinn auf die Finger gestützt und sinnierte. Im Fernsehen berichteten die Nachrichten über einen Drogenfall, der bald vor Gericht kommen würde, aber der Mann interessierte sich nicht dafür. Als AnnaSophia den Raum betrat, blickte er auf, schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher aus und stand auf.
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Hallo, AnnaSophia.“ Begrüßte er die junge Schauspielerin, nahm seinen Gehstock und ging unsicher um den Tisch herum.
    „Hallo, Mr…“
    „Brown. Mein Name ist Brown. Setz dich bitte.“ Forderte er AnnaSophia mit einer Geste auf, sich in den Sessel zu setzen.
    „Was wollen sie? Lösegeld?“
    „Ach Kindchen, nein. Mir geht es nicht um Geld. Meine Konten sind überfüllt, ich habe es nicht nötig, jemanden für Geld zu erpressen.“
    „Was wollen sie dann?“
    „Ich möchte Tauschen. Deine Beschützer liefern mir eine bestimmte Person aus, dafür lasse ich dich frei.“
    „Ich habe meine Beschützer fasst umgebracht, Mr. Ich glaube nicht, dass die noch viel für mich machen.“
    „Das ist ungünstig, wirklich sehr ungünstig. Für mich, für dich, die ASRSG, für alle. Was hast du angestellt, dass du deine Fans so verschreckt hast?“
    „Ich habe meinen Freund zweimal fasst erschossen.“
    „Mit Absicht? Das ist wirklich ein Grund, dir nicht zu helfen.“ Stellte der alte Mann fest.
    „Warum möchten sie mich gegen eine andere Person tauschen?“
    „Wie soll ich sagen? Ich beginne am besten am Anfang.“
    Der Mann ging langsam um den Schreibtisch herum und setzte sich in seinen Stuhl.
    „Ich war damals, lass mich überlegen, vielleicht zwanzig Jahre alt, als ich die ersten Kontakte zum Drogenmarkt bekam. Bald merkte ich, dass man über diese Art von Geschäft leicht und schnell viel Geld verdienen konnte, also stieg ich in das Drogengeschäft ein. Zu erst war ich nur ein kleiner Dealer, der seine Ware in Discos und auf den Straße New Yorks vertickte. Hohes Risiko, erwischt zu werden, wenig gewinn, das war die Tagesordnung. Ich wollte einen Sicheren Job, also begann ich, eigene Kontakte zu knüpfen und bildete eine kleine Dealergruppe. Ich besorgte den Stoff, meine Dealer brachten das Geld. Es dauerte Jahre, bis wir uns gegen die bestehenden Dealernetzwerke durchgesetzt hatten, aber wir haben es geschafft. Unsere Gruppe wurde immer größer und ich weitete mein Territorium auf die umliegenden Städte aus. Inzwischen bin ich Chef der größten Drogenorganisation auf diesem Kontinent. Es hat Jahrzehnte gedauert, aber ich habe es geschafft. Und jetzt, wo ich alt und krank bin und endlich die Früchte meiner Arbeit genießen könnte, steht mein ganzes Leben vor dem Abgrund. Nur weil meine eigenen Leute zu blöd sind, das richtige Mädchen aus dem Weg zu räumen.“
    „Und das soll jetzt die ASRSG für sie machen?“
    „Du hast es erfasst.“
    „Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die auf ihre Forderung eingehen.“
    „Dann ist das dein Problem, Kleine. Nicht meins. Jedenfalls nicht direkt.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Ich öffnete die Augen ein Stück und sah die weiße Zimmerdecke. Ich drehte den Kopf etwas zur Seite und sah Jarak, der auf einem Stuhl saß und vor sich hin schnarchte. Das Display des Radioweckers verriet mir, dass es Neun Uhr morgens war. Langsam kam mir die Erinnerung des letzten Tages wieder in den Kopf. AnnaSophia hatte mich mit ihrer Waffe bedroht, ich war angeschossen worden, der Visagentyp hatte mein Bein angeschossen, weil AnnaSophia ihn provoziert hatte. Ich atmete tief durch und versuchte das mulmige Gefühl zu verdrängen.
    „Psst, Jarak.“
    Jarak schnarchte laut, murmelte irgendwas und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    „Jarak! Schnarchnase, wach auf!“
    Jarak schlief weiter.
    Ich fluchte leise und versuchte zu sehen, ob es zum dem Fernseher, der neben Jarak auf einem kleinen Schrank stand, eine Fernbedienung gab. Sie lag neben dem Fernseher.
    „Na toll.“ Murmelte ich, setze mich vorsichtig auf und zog die Infusionsnadel aus meinem Handrücken. Ich ließ mich langsam aus dem Bett geleiten, bis meine Füße den Boden berührten, dann stand ich vorsichtig auf. Mein rechtes Bein begann sofort zu pulsieren und die Schusswunde an meiner linken Schulter brannte.
    Ich wackelte durch das Zimmer zu Jarak und stieß ihm gegen die Schulter.
    „Jarak, wach endlich auf, du Schnarchzapfen!“
    Jarak blinzelte verschlafen, aber als er mich sah, war er sofort hell wach.
    „E35! Leg dich sofort wieder hin! Du bist halb verblutet!“
    „Dann hab ich ja noch einige Liter. Komm, wir müssen los.“ redete ich neben bei und taumelte ins Badezimmer.
    „E35, du…“
    „Jarak, ich weiß, wie ich heiße.“
    „Und ich weiß, wie ich heiße und ich weiß, dass du in unserem Unterschlupf beinahe krepiert wärst, also legst du dich jetzt gefälligst wieder in dein verdammtes Bett und steckst dir die Infusionsnadel wieder in die…“
    „Wie lange war ich weg?“ unterbrach ich Jarak.
    „Gruziebimbam, lass mich ausreden und unterbrich mich nicht! Du warst über… keine Ahnung, jedenfalls zu lange…“
    „Wo sind die anderen?“
    „Die warten unten. Was hast du schon wieder…“
    „Wir quetschen Kowalski aus, was sonst?“
    „Warum frage ich eigentlich?“ überlegte Jarak.
    „Gute Frage.“
    „Aber wie willst du zu Kowalski kommen?“
    „Mit dem Auto.“
    „Das Dumme ist nur, dass der Visagentyp allen Autos irgendwas am Motor rumgeschraubt hat.“
    „Wie seid ihr dann hier her gekommen?“
    „Tera hat einen auf den Beifahrersitz genommen, die anderen sind mit einem Taxi hergekommen.“
    „Gut, dann regeln wir das jetzt genauso.“
    Ich zog auf umständlichste Art und Weiße mein T-Shirt an, schlüpfte in meine Schuhe und ging zu Tür.
    „Und was willst du machen, wenn Kowalski plaudert?“ fragte Jarak besorgt und lief mir hinter her.
    „Ich muss ein Hühnchen rupfen, AnnaSophia…“
    „E35!“
    „Jarak!“
    „Was?!“
    „Was was?!“
    „Du willst mit AnnaSophia ein Hühnchen rupfen?“ fragte Jarak entgeistert und folgte mir durch den Gang zum Treppenhaus.
    „Lass mich doch erstmal ausreden, bevor du irgendwelche…“
    „He, Sie!“ rief einer der Ärzte, als er uns sah du rannte uns nach.
    „Sie dürfen noch nicht raus, dafür sind sie noch zu schwach.“
    „Sie sehen doch, dass ich das kann. Halten sie mal.“
    Ich drückte dem Arzt den Feuerlöscher in die Hand, der an der Wand hing und lief in das Treppenhaus.
    „Was willst du mit AnnaSophia machen?“ fragte Jarak auf dem Weg nach unten.
    „In Welchem Stockwerk sind wir?“
    „Erster Stock. Also antwortest du jetzt mal?“
    „Was zum verfluchten Dings soll ich den mit AnnaSophia machen wollen?“
    „Ach, keine Ahnung. In die Schulter schießen, ins Bein schießen. Keine Ahnung, was dir da so vorgeschwebt ist.“
    Ich blieb stehen und drehte mich um, sodass Jarak mich beinahe umrannte.
    „Jarak, das ist jetzt eine blöde Frage, aber antworte bitte ehrlich.“
    „OK.“
    „Spinnst du?“
    „Ich? Wieso ich?“
    Wir liefen weiter die Treppe runter.
    „Weil du denkst, ich beginne jetzt einen Rachefeldzug gegen AnnaSophia.“
    „Die Wahrscheinlichkeit besteht wenigstens.“
    „Und bei dir besteht hundert Pro Wahrscheinlichkeit, dass du beim nächsten Arztbesuch in die HuPfA eingewiesen wirst.“
    „In die was?“
    „Heil und Pflegeanstalt.“
    „Du mit deinem AKüFi!“
    „Was fürn Viech?“
    „Abkürzfimmel!“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Wir erreichten das Erdgeschoss, wo die anderen schon ungeduldig warteten.
    „E35, wie geht es dir?“ fragte Anastasia, als sie mich sah.
    „Miserabel. Tera, wo steht dein Auto?“ fragte ich und nahm Mufuß und Goofan meine Waffe und Holster ab.
    „In der Garage, warum?“
    „Wir düsen ins Krankenhaus zu Kowalski.“
    „Dir ist klar, dass wir auf den zwei Sitzen nicht alle Platz haben, oder?“ fragte Mufuß prüfend und zog eine Augenbraue hoch.
    „Klar ist mir das klar. Tera und ich fahren vor und ihr kommt mit einem Taxi nach.“
    „Nicht schon wieder! Das war so eng in dieser Brotzeitdose!“ jammerte Kingwitty.
    „Ihr könnt ja einen Kleinbus anfordern. Tera, wo steht jetzt dein Schlitten?“
    „In der Garage. Wo würdest du denn dein Auto abstellen?“
    „Weiß nich. Irgendwo, wo Platz ist.“
    „Was willst du eigentlich machen, wenn du Kowalski ausgefragt hast?“ fragte Webmaster vorsichtig.
    „Ich will ein Hühnchen rupfen und AnnaSophia…“
    „Was willst du mit AnnaSophia machen?“ fragte Mindful und griff nach seiner Waffe.
    „Mindful, Waffe weg! Wenn noch einmal einer von euch mir vorwirft, dass ich AnnaSophia irgendetwas antun möchte, bringe ich diese Person um. Und zwar wortwörtlich.“
    „Dann sprich dich aus!“ drängte Shengo.
    „Ich will AnnaSophia befreien, diesem Visagentyp eine SchönheitsOP geben und diesem verfluchten Mister Brown Unbekannt den Hals umdrehen! Sonst noch Fragen? Nein? Gut. Tera kommt mit, der Rest holt sich ein Taxi.“


    „Warum eigentlich immer wir?“ fragte Dave beleidigt, während sie am Straßenrand auf das bestellte Taxi warteten.
    „Warum nicht?“ fragte Goofan und setzte sich in den Schatten einer Schautafel, die die Geschichte des Krankenhauses erzählte.
    „Wo bleibt diese Pflunze von Taxifahrer?!“
    „Vielleicht steckt er im Stau?“
    „looke ma auf die watch. Es ist zehn Uhr morgens, Arbeitszeit.“ Erinnerte Kingwitty und hielt Goofan seine Uhr unter die Nase
    „Mann! Dann halt nicht.“
    Am Ende der Straße wurde ein Kleinbus in Taxifarbe erkennbar, der im Schneckentempo die Straße entlang rollte.
    „Wenn das unser Fahrer ist, kommen wir nie an.“ Murmelte Anastasia, als sie den Taxifahrer sah, der in Blümchenhemd und kurzer Hose mit Strohhut auf dem Kopf und Sonnenbrille auf der Nase hinter dem Lenkrad saß.
    „Seid ihr die Typen von der ASRSG?“
    „Ja sind wir.“
    „Dann mal rein mit euch.“
    „Die Typen von der ASRSG“ murmelte Mindful und lachte spöttisch, während er in den Kleinbus stieg und sich auf einen Sitz setzte.
    „Alle eingestiegen?“
    „Ja, gib Stoff, Kollege!“ rief Shengo.
    Der Taxifahrer beschleunigte langsam, ging fünfzig Meter vor der Kreuzung vom Gas und ließ den Wagen ausrollen.
    „Was verdammt wir das denn?“ fluchte Webmaster.
    „Rechts vor Links, was sonst?“
    „Der war doch noch drei Ewigkeiten weg!“
    „Jetzt nicht mehr.“
    Mufuß rollte genervt mit den Augen und fuhr sich durch das Gesicht.
    „Wie war euer Tag denn heute so?“ fragte der Fahrer entspannt und ließ den Wagen über die Kreuzung schleichen.
    „Ganz gut. Bis jetzt.“
    „Warum bis jetzt?“
    „Weil wir jetzt in einem Taxi sitzen, dessen Fahrer anscheinend den unterschied wischen Gaspedal und Bremse nicht kennt.“ Erklärte BullTech.
    „Tut mir leid, aber ich muss mich an die erlaubte Geschwindigkeit halten. Wie war das Essen so? Ich mag Krankenhäuser nicht, das Essen schmeckt da immer nach… nichts.“
    „Wir sind nicht zum Plaudern hier! FAHR ZU!“
    „Immer mit der Ruhe, Junge. Sie bei dieser Hitze aufzuregen ist das dümmste, was man machen kann! Das ist überhaupt nicht gesund.“
    „Soll ich dir mal einen Tipp zu deiner Gesundheit geben?“ fragte Jarak, der kurz davor war, an die Decke zu springen.
    „Gerne!“
    „GIB GAS, MANN! SONST PUMPE ICH DIR EINE PORTION BLEIB IN DEN SCHÄDEL!“ brüllte Jarak und der Fahrer zuckte zusammen.
    „Mann! Musst du mich so erschrecken?“ fluchte der Fahrer und rückte seine Sonnenbrille zurecht.
    „Ja. Und gleich wird es noch lauter!“
    Jarak zog seine Waffe und drücke sie dem Fahrer an den Kopf.
    „Wird’s bald, Herr…“
    „Harold, einfach nur Harold. Tust du jetzt bitte die Waffe weg?“
    Jarak blinzelte etwas verwirrt und zögerte, dann verstaute er seine Waffe wieder.
    „Ich kann ja verstehen, dass ihr es eilig habt, aber ihr müsst verstehen, dass ich meinen Job los bin, wenn mich die Bullen erwischen.“
    „Mein Gott, dann fahr halt langsam schneller, aber FAHR SCHNELLER!“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Hallo Kowalski.“ Begrüßte ich den Verletzten, als ich mit Tera in den Raum humpelte und die Türe schloss. Kowalski lag mit verbundener Schulter und bandagierten Händen im Bett und starrte verstimmt die Wand an.
    „Bist du unter eine Straßenwalze gekommen?“ fragte Kowalski sichtlich amüsiert, als er meinen Zustand bemerkte.
    „Nicht direkt. Fünf Stöcke und zwei Kugeln tun’s auch.“
    „Schade, dass du dir nicht das Genick gebrochen hast.“
    „Würde dir gefallen, wie?“
    „Gut. Schluss mit der Begrüßung. Für wen arbeiten Sie?“ wechselte Tera das Thema.
    „Das geht euch einen Scheißdreck an.“
    „Da fällt mir ein, du hast noch meinen Ausweis und meinen Führerschein.“ Bemerkte ich.
    „E35, das tut jetzt nichts zur Sache.“
    „Kowalski, reden Sie endlich.“
    Kowalski machte keinen Mucks.
    „Wollen Sie uns gar nichts sagen?“
    „Sehe ich so aus?“
    „Momentan sehen sie aus wie halb verblutetes Schwein, das Schiss vor dem Messer hat.“ Stellte ich fest
    „Wenn du meinst.“
    „Wie heißt ihr Auftraggeber?“.
    Kowalski schwieg.
    „Heißt er Brown?“
    „Woher habt ihr den Namen?“
    „Da sind wir durch Zufall drauf gekommen.
    „Sehr witzig.“
    „Das war kein Witz.“
    Kowalski blinzelte irritiert.
    „Ihr Auftraggeber heißt also Brown?“
    Kowalski nickte.
    „Haben sie sonst noch irgendwelche interessanten Informationen für uns?“
    „Ja. Wenn ihr eine dumme Aktion macht, ist AnnaSophia tot.“
    „Immer diese leeren Versprechen. Kowalski, das hilft nicht. Wir werden AnnaSophia so oder so finden und befreien. Da können so viele Wachmänner und Maschinengewehre stehen, wie du willst, wann kapierst du das endlich?“
    „Viel Spaß beim Sterben.“
    „Werden wir deinem Boss ausrichten.“ Versprach Tera und grinste.
    „Ich will meine Papiere!“ forderte ich und humpelte zu ihm.
    „Dann hol sie dir doch!“
    „Gerne, wenn du mir auch noch sagst, wo ich sie finden kann, sparst du dir damit einige glühende Nägel.“
    Kowalski spuckte nach mir, ich wich gerade noch rechtzeitig aus und betrachtete den Spuckeklecks, der mit einem „platsch“ auf den Boden geklatscht war.
    „Schon mal mit Zielwasser versucht, du Lama?“ fragte ich und gab ihm mit der Rechten einen Kinnhaken.
    „E35, lass ihn am Leben!“ rief Tera und sprang zwischen mich und das Bett, auf dem Kowalski zusammen gesackt war.
    Ich durchsuchte Kowalskis Jackentasche und kramte Ausweis und Führerschein heraus, dann drehte ich mich um und ging.
    „Wo gehst du hin?“ fragte Tera verwundert.
    „In den Unterschlupf.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • „Was wird aus Brown?“
    „Den finden wir auch so.“
    „Aber AnnaSophia?...“
    „Die finden wir noch leichter. Und mit ihr finden wir den Visagentyp und noch mehr Typen von der Sorte.“
    „Du erwartest ein Hornissennest?“
    „Jepp.“
    „Gut zu wissen. Ich hol dann mal die Imkersachen.“
    Wir verließen Kowalskis Zimmer, stiegen in den Aufzug und fuhren nach unten.
    „Meinst du, AnnaSophia ist noch am Leben?“ fragte Tera und legte die Stirn in Falten.
    „Mehr so Fragen und du liegst im Krankenwagen.“ Murmelte ich, ohne den Reim zu merken. Ich machte mir ernsthaft sorgen um AnnaSophia, nicht zuletzt, weil Kowalski mich vor seinem Boss gewarnt hatte.
    Als wir aus dem Aufzug stiegen, kamen uns Kingwitty und Mufuß entgegen.
    „Was? Wo kommt ihr denn her? Seid ihr schon fertig? Wisst ihr was Neues? Hat Kowalski geredet?“ fragte Kingwitty ohne Pause an einem Stück.
    „Ja wir haben mit ihm geredet, ja wir sind schon wieder fertig, nein wir wissen nichts Neues und nein Kowalski hat nichts verraten.“ Antwortete Tera ebenfalls an einem Stück und Kingwitty setze eine enttäuschte Miene auf.
    „Habt ihr auch wirklich mit genug Nachdruck gefragt?“ fragte Mufuß und ließ die Fingerknöchel knacken.
    „Ja. Kowalski ist stur wie ein Esel, aber wir sind auf seine Hilfe nicht angewiesen.“ Erklärte ich und lief weiter.
    „Heißt das, wir sind jetzt um sonst hier her gefahren?“ fragte Kingwitty.
    „Ja. Wir fahren zum Unterschlupf.“
    „Manchmal habe ich das Bedürfnis, ihm links und rechts eine zu kleben.“ Murmelte Mufuß und trottete uns hinter her.
    „Mufuß, das habe ich gehört.“
    „Mir doch egal, du Cybergurke.“
    „HALTS MAUL!“
    „Jaja, tschuldigung.“
    (Fortsetzung folgt 8) )

  • Der Fernseher lief und alle starrten gebannt den Nachrichtensprecher an.
    „In Denver wurde die junge Schauspielerin AnnaSophia Robb entführt. Es ist das siebte Mal in Folge, dass ihre nach ihr benannte Schutzorganisation, die ASRSG, versagt hat.“
    Kingwitty nahm die Fernbedienung und schaltete mit verstimmter Miene um.
    „Beim letzten Einsatz der Organisation kam verlor ein Mitglied sein Leben. Viele Personen vom Fach zweifeln schon seit längerem an der Kompetenz dieser amateurhaften Schutztruppe, die Hauptsächlich aus fanatischen Fans besteht.“
    „Witty! Mach den Scheiß weg!“ forderte Shengo und Kingwitty schaltete wieder um.
    „Es sind Gerüchte im Umlauf, nach denen für die Befreiung der jungen Schauspielerin ein Lösegeld gefordert wird.“
    Kingwitty murmelte etwas von „Leck mich doch…“ und schaltete wieder um.
    „Der Sprecher der Polizei aus Denver betonte, dass die Polizei die ASRSG schon seit ihrem letzten Einsatz nicht mehr ernst nimmt. Es könne nicht sein, dass eine Personenschutzgruppe in erster Linie zur Befreiung von Personen benötigt werde, so der Sprecher.“
    „Die haben echt nix anderes zu berichten.“ Fluchte Kingwitty und hackte auf das Zahlenfeld der Fernbedienung ein.
    „Wie finden sie die neuen Schuhe von ML?“ fragte ein Mann eine gestellte Kundin, die auf überhohen Stöckelschuhen ins Kamerabild stelzte.
    „Ich finde sie…“
    Das Bild rauschte und plötzlich sah man einen Nachrichtensprecher.
    „Wir unterbrechen die Werbung wegen einer Eilmeldung. Im Fall der entführten AnnaSophia Robb hat die Polizei einen anonymen Hinweis darauf bekommen, dass allein die ASRSG fürder Entführung verantwortlich ist. Sicherheitsmängel der Ausweichzentrale der Schutzgruppe hätten es den Entführern leicht gemacht, in das Gebäude einzudringen und die Mitglieder der Organisation zu überraschen. Bei der Schießerei in der Zentrale wurden mehrere Mitglieder Teils schwer verletzt.“
    Das Bild schaltete in ein Live-Interview um, das den Visagentyp zeigte.
    „Einer hat einen Streifschuss abbekommen und ist mit dem Kopf gegen die Wand gedonnert. Der selbsternannte Chef des Haufens hat einen Durchschuss an der Schulter und einen Streifschuss am Bein abbekommen.“ Erzählte der Visagentyp mit stolzer Visage.
    „Sie waren selbst bis vor kurzem Mitglied in dieser Gruppe, trauen Sie der ASRSG eine erfolgreiche Befreiung zu?“ fragte der Mann außerhalb der Kamera.
    „Nein, dafür sind sie zu schlecht organisiert. In dieser Gruppe herrscht reine Anarchie, das heißt die sind mehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekämpfen, als irgendetwas zu AnnaSophias Befreiung beizutragen. Außerdem ist E35 nicht in der Lage, gut zu planen. Wenn die irgendetwas unternehmen sollten, wird es garantiert in einem Massaker enden.“
    „Wir bedanken uns für Ihre Einschätzung und damit zurück ins Studio.“
    „Wenn ich diesen Arsch zwischen die Finger bekomme, ist er tot.“ Murmelte ich, schaltete die Kiste aus und ließ mich auf einen Stuhl fallen.“
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Scheiße Mann! Keine Ahnung! Wir suchen diesen Brown, besuchen ihn und räuchern seine Bude aus!“ rief Mufuß.
    „Das machen wir nicht.“
    Schweigen verbreitete sich und brachte die gedrückte Stimmung ins negative Unendliche.
    „Wir reden morgen Früh wieder.“ Brach ich das Schweigen und stand auf.
    „Was willst du in der ganzen Zeit machen?“ fragte Tera irritiert.
    „Nachdenken.“
    Ich verlies den Raum und ging auf mein Zimmer. Ich sperrte die Tür ab, ließ mich auf mein Bett sinken, wobei ich sehr darauf achtete, meine verletzte Schulter nicht zu bewegen, legte mich auf die Matratze und starrte an die Decke. Die Äußerungen des Visagentyps waren reinste Provokation gewesen. Er vertraute offensichtlich darauf, dass ich aus Wut auf ihn etwas falsch machte, wie so oft, wenn er mich hatte auflaufen lassen. Er hatte uns vor den gesamten Vereinigten Staaten bloßgestellt, aber dieses Mal lag er falsch und zwar total falsch.
    Diesmal würde er mich von meiner anderen Seite kennen lernen. Nicht ohne Grund hatte ich bis jetzt nur meine halbe Persönlichkeit, meinen halben Charakter gezeigt. Der Visagentyp wusste offensichtlich weniger über mich, als er dachte. Sonst hätte er gewusst, dass Zwillinge zwei Gesichter haben. Zwei Gesichter, zwei Charaktere, von denen er nur die Seite kannte, die offensichtlich auf den Gegner zuging und ohne List angriff. Es wurde Zeit, etwas zu ändern. Wenn der Visagentyp einen Machkampf wollte, sollte er ihn bekommen.
    (FOrtsetzung folgt 8) )